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Wasserbüffel im Donaumoos

Sie wirken archaisch, wild und exotisch, sind aber doch ein Faunenelement unserer Heimat gewesen und können es wieder sein.
In der Eem-Warmzeit  (120 000 vor heute) gab es an Donau, Rhein und im Süden Englands Wasserbüffel. Sie wurden von Neandertalern und anderen Homininen gejagt.
Unsere heutigen Wasserbüffel in Europa enstammen alle einer bereits vor 9000 Jahren in China domestizierten wilden Wasserbüffelart, dem Arni.
Wasserbüffel leben in Feuchtgebieten, Sümpfen und Flussauen. Daher fühlen sie sich bei uns im Donaumoos, im nassen Ried wohl. Sie haben hier einen optimalen Lebensraum, können suhlen und sich auf den großen Weiden entfalten. 

Wasserbüffel haben wenig Schweißdrüsen - Suhlen ist die Lösung im Sommer

Anatomische und physiologische Besonderheiten des Verdauungssystems befähigen Wasserbüffel große Mengen aun Raufutter wie Wasser- und Sumpfpflanzen, Schilf, Binsen, Ampfer und Sauergräser aufzunehmen und daraus Nährstoffe zu gewinnen, die für das Hausrind nicht erschließbar sind.
Das Fleisch ist durch den langsamen Aufbau sehr zart, bei älteren Tieren mit wildaromatischem Geschmack, sehr eiweißreich und fettarm mit niedrigerem Cholesteringehalt als Rindfleisch.
Es hat weniger Bindegewebe und geringeren Wassergehalt (schrumpft nicht) und läßt sich in der Küche gut verarbeiten. Die Milch ist erheblich reicher an Inhaltsstoffen (Fettgehalt 8 - 15%).

Die Wasserbüffelherde im Ramminger Ried bleibt fast das ganze Jahr im Naturschutzgebiet "Langenauer Ried" und den angrenzenden Feuchtwiesen. Die Kälber kommen natürlich auf der Weide zur Welt; die Büffel werden nicht zugefüttert.

Tierhalter:   Dietmar & Jeannette Klaiber GbR,
                     Bahnhofstr. 17, 89192 Rammingen
                     Tel.: 0176 60369992  Mail: dietmar-klaiber@gmx.de

Das Fleisch der Wasserbüffel aus dem Ramminger Moos ist ein Stück Urzeit, ein Stück urtümliche Natur. Die Tiere bekommem keine Zusatzstoffe oder Futter aus anderen Quellen. Sie fressen nur im nassen Ried ihre artgerechte Nahrung. Lange Transportwege und ausländische Futterproduktion, sowie lange Transportwege zur Schlachtung entfielen.

Das Fleisch und andere Wasserbüffelprodukte wird über den

Hofladen beim Ziegler, Ute Gröner,
Stotzingerstr. 31, 89176 Asselfingen verkauft.
Tel.: 07345 4496

Nasser Torfstichrand auf der Büffelweide

 

Fleischfarbenes Knabenkraut. Enorme Bestandszunahmen auf der extensiven Büffelweide.

Wasserbüffel auf extensiven Weiden sind Zwei-Nutzungsrassen. Als "Nebenprodukt" gestalten sie vielfältige Kleinlebensräume im Ried und halten die Niedermoorlandschaft als weiten Lebensraum für Offenlandarten frei von Gehölzen. Diese Rücknahme und Verhinderung der Sukzession ist vom Naturschutz ausdrücklich gewünscht und wird auch entsprechend gefördert.
Unser Donaumoos ist aus Schilf und Seggentorf aufgebaut und hat einige Jahrtausende zur Entwicklung nach der Würmeiszeit gebraucht. Auch bis weit ins 19. Jahrhundert darf man sich diese große Moorfläche als nasses Feuchtgebiet mit Schilf und Sauergräsern bewachsen vorstellen. Gehölze fehlten gänzlich oder waren sehr spärlich eingestreut. Genutzt wurde das Moos höchstens als "ärmliche Viehweide" wie von Memminger in der Oberamtsbeschreibung von 1836 schrieb.
Durch ihr Suhlverhalten, durch Tritt und Trab auf der nassen Weide schaffen Wasserbüffel Pionierstandorte für seltene Pflanzen und konstruieren Kleingewässer für Wasserinsekten und Amphibien.
Der Dung liefert Nahrung für Abertausende Insekten von denen wieder Insektenjäger und Wirbeltiere leben.